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Daher versucht der Dichter in der dritten Strophe
von MF 47 »9 durch direkte Anrede an das Herz,
es von seinem Vorhaben abzubringen ( "erwenden" ) , doch
das Herz beweist "staete" und Dienstbereitschaft; es ist bereit,
"swaere", "sorge", "kumber" und "not" zu ertragen,
da diese untrügliche Zeichen einer bestehenden Minne
Verbindung sind.
Weil das Herz sich nicht umstimmen lässt, ist sein
künftiges Schicksal völlig ungewiss :
"owe wie sol es armen dir ergan! "
Das Herz wird daher "arm" und sein Wille "tumb" genannt.
Durch bloße Liebessehnsucht allein lässt sich keine ewige Gnade
erhoffen. Das Adjektiv "tumb" hat eine religiöse Bedeutung; es bezeichnet
in der mittelalterlichen Literatur einen Menschen, der nicht an Gott glaubt
und auch nicht an sein Schicksal nach dem Tode denkt. Der Dichter ist sich
dessen offenbar völlig bewußt, denn er spricht dem Herzen den
Wunsch aus :
"so bite ich got daz er dich ruoche
senden an eine stat da man dich wol enpfa. "
(MF 47,27 f.).
Der "lip" dagegen muss sich zwangsläufig dem Aufruf
zum Kreuzzug fügen.
Der Entschluss, das Kreuz zu nehmen, erscheint somit
wie ein sich Fügen in ein Unabwendbares,
wie ein Tribut an das Leibsein.
Der Leib ist die irdische Gestalt und die diesseitige
Situation.
Unterscheidet man nach Abaelard eine autonome und eine
heteronome Ethik, wobei die autonome Ethik diejenige ist, die ihre Vorschriften
allein aus der seelischen Struktur empfängt, so untersteht der Leib
bei Friedrich von Hausen der heteronomen Ethik, Übertragen auf Minnedienst
und Gottesdienst besagt das folgendes: der Minnedienst ist zwar eine höfische
Modeerscheinung, aber er ist kein Muss.
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