In dem Lied MF 89,21 steht die Entscheidung für
den Kreuzzug im Vordergrund.
Als Abschiedslieder gelten MF 86, MF 87,5 ,
MF 87,29 .
MF 90,32 und MF 94,15 scheinen auf dem Kreuzzug entstanden
zu sein, denn es
heißt hier:
"Got weiz wol, ich vergaz ir niht sit ich von lande schiet...", 1
"komest du wider bi als ich die reinen gotes vart volendet han,...". 2
Die übrigen Gedichte sind reine Minnelieder.
Bergmann 3 weist darauf hin, dass die
ausschließliche Minnelyrik "ein wesentlich anderes Gesicht als die
Kreuzzugsdichtung" zeigt.
Die Lieder seien beschwingter im Rhythmus, beweglicher
in ihrer Form, behänder und pointierter im Ausdruck, zugleich aber
auch konventioneller in ihrem Inhalt.
Die gewandtere Formbeherrschung und die Bekanntschaft
mit den Ideen der Hohen Minne sprechen dafür, dass sie nach
den Kreuzzugsliedern entstanden sind.
Beim Versuch die Lieder zeitlich einzuordnen, stellt
sich zunächst wieder die Frage, an welchem Kreuzzug Albrecht von Johansdorf
teilgenommen hat.
Da wir davon ausgehen, dass kirchliche Anlässe des
Jahres 1187 den Dichter zu seinen Kreuzzugsliedern angeregt haben und der
Dichter 119O mit Leopold von Österreich aufgebrochen ist, fallen somit
die Kreuzzugslieder in die Zeit zwischen 1187 und 1190 .
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1. MF 92,7 .
2. MF 94,28.29 .
3. R. Bergmann, a.a.O. , S. 47 ff.
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