Mittelhochdeutsche Literatur (1350-1600)


 
 
    Die althochdeutsche Sprache ist der älteste Abschnitt der hochdeutschen Sprache. 
    Im frühen Mittelalter schrieben in der Regel nur Geistliche und Adelige. 
    Die althochdeutsche Literatur und Sprache gliedert sich wie folgt auf :

    Die ersten Überlieferungen entstanden um 910, als die Karolinger ein
    Eindeutschen der christlichen Welt ermöglichten und die Kirche im 
    Mittelpunkt der Kultur stand.

    Dem hohen Mittelalter gelang die Schöpfung einer großartigen Kultureinheit,
    die sich aus den prägnanten Spannungen zwischen Kaisermacht und Papsttum,
    also zwischen weltlichem und geistlichem Regiment ergab.
    Die Bildung des Rittertums hat prägenden Einfluss auf diese Zeit.
    Die Kreuzzüge bringen die europäische Ritterschaft in engen Kontakt
    und vermitteln ihr orientalisches Kulturgut.

    Die mittelhochdeutsche Dichtung dieser Epoche ist wesentlich gekennzeichnet 
    durch folgende Formen:

Ritterlich höfisches Epos

    Das ritterlich-höfische Epos entstand erst um 1140, als die 
    Ritterburgen nun Mittelpunkt der Kultur waren und die Ritter anfingen,
    sich untereinander Standesdichtungen zu schreiben. 
    Sie achteten auf Reinheit und Rhythmus der Verse und schafften somit ein Idealbild, 
    nach dem sich das ritterliche Leben ausrichten sollte. 

    Der eigentliche Begründer des deutschen Ritterepos war Heinrich von Veldecke  (1140-1204), 
    der sein Hauptwerk Eneide etwa um 1180 verfaßte. 

    Was Veldecke begann, führte Hartmann von Aue 1200 mit seinen Werken
    Erec, Gregorius und Der Arme Heinrich weiter.

    Der bekannteste Autor aus dieser Epoche war Gottfried von Straßburg 
    (gestorben um 1200), der mit seiner Bearbeitung von Tristan und Isolde bekannt wurde.
 

Volksepos

    Als zweite Dichtungsform des Mittelalters gilt das Volksepos,
    welches das deutsche Sagengut behandelte. 
    Trotz seines Namens war das Volksepos nicht eine Dichtung aus dem Volk für das Volk, 
    sondern es handelte sich wiederum  um von Rittern für Ritter gedichtete Werke. 
    Zu den berühmtesten Volksepen gehören :
    a. das Nibelungenlied
    b. das Gudrunlid
    c. Dietrich von Bern .
 

Minnegesang

     Die dritte Epoche in der mittelhochdeutschen Dichtung war der Minnegesang. 
     Der Minnegesang widmete sich der Beziehung zwischen Mann und Frau. 
     Der Inhalt befasste sich meist mit Liebesbotschaften und dem  Gespräch zwischen Dame und Ritter. 
     Man drückte die schmerzliche Trennung der Liebenden aus oder den Tod eines Fürsten.
     Jeder Minnesänger verfaßte seine Texte und Melodien selbst, wobei das geistige Eigentum streng beachtet wurde. 
     Die Lieder wurden mit der Geige oder der Fidel vorgetragen oder nur vom Sänger gesungen.

     Die Minnelieder waren damals sehr beliebt. Man verbreitete sie erst von Mund zu Mund , 
     bevor man sie auf Pergamentstreifen aufschrieb.
     Im älteren Minnegesang (vor 1175) trat gewöhnlich die Dame als Werbende  auf. 
     Ab 1175 spricht man vom jüngeren Minnegesang,  in dem der Ritter die Dame umwirbt.

    Als größter Minnesänger des Mittelalters gilt Walther von der Vogelweide,
    dessen berühmteste Werke in der Blütezeit des Minnegesangs entstanden.
    Dieser Autor ist der vollendetste und vielseitigste Lyriker des  Mittelalters. 
    Er schrieb Mädchenlieder, in denen er echte Weiblichkeit und Anmut preiste, 
    aber auch Spruchdichtungen über politische Angelegenheiten.

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    Textbeispiele dieser Zeit:
Dietrich von Bern
Sigfrid und Kriemhild
Walther und Hildegund
Wieland der Schmied

Lohengrin
Parzival
Tannhäuser

... auch bei DEUTSCHonline: Gottesdienst und Minnedienst
                                                       in der Kreuzzugslyrik
                                                           der Stauferzeit



© M. M.